Samstag, 11. Oktober 2014

Ein klein wenig Fantasie

Wenn Du ein vollkommen anderes Leben leben könntest, wie würde das aussehen? In was für einer Welt würdest Du gerne leben? Diese Frage zielt jetzt nicht darauf ab, daran zu arbeiten, dass Du genau das Leben führen kannst, das Du Dir wünschst. Ich möchte mit Dieser Frage einfach mal Deine Fantasie ein wenig anregen.
Es soll gar nicht darauf hinaus laufen einen Plan zu entwickeln oder Ähnliches. Ich möchte, dass Du wirklich einfach mal alle Deine Gedanken fließen lässt. Nimm Dir für diese Übung mindestens 60 Minuten Zeit, in den denen Du nichts anderes machst, als Dir darüber Gedanken zu machen, was Du gerne erleben würdest. Ob Du Deine Gedanken zu Papier bringst, oder nicht, bleibt Dir dabei selbst überlassen. Auch, ob Du Dich entspannt hinlegst oder bequem hinsetzt. Solltest Du Musik dabei hören wollen, dann beschränke Dich auf klassische Werke oder Entspannungsmusik. Diese Übung ist nicht darauf ausgelegt, Dir nur ein mögliches Leben, eine Welt zusammen zu basteln, sondern so viele alternative Szenarien, für Dein Leben, wie Du möchtest. Auch geht es mir darum, dass Du Dir keine Grenzen, ich wiederhole, keine Grenzen setzt, Du kannst alles Denken, was Du willst. Du kannst Dir das Ganze so vorstellen, wie einen Traum, an dem Du bei vollem Bewusstsein arbeitest. In einem Traum erschaffst Du Dir bekanntlich auch Deine eigene (Traum-)Welt (leider merken wir uns im Normalfalle 90% unserer Träume gar nicht). Um Dich darauf einzustimmen Deiner Fantasie freien Lauf zu lassen, und Dich nicht selber im Denken einzuschränken werde ich im Folgenden Deine eventuellen Einengungen im Denken durch einige Beispiele aufheben.

Bleiben wir anfangs mal beim „normalen“ Leben, bzw. Realität.

Was wärst Du gern? Was würde Dir Spaß machen? Womit willst Du Deine Zeit füllen?

  • Profiboxer in Indonesien
  • Drogenkönig in Equador
  • Zuhälter in Russland
  • Adeliger auf Hawaii
  • Weltraumtourist
  • Profikiller/Auftragsmörder in Argentinien
  • Medienmogul in Taiwan
  • Präsident von Finnland
  • Vorstand von UNICEF
  • Lord of War in Bolivien
  • Buddhist in der Mongolei
  • japanisches Schulmädchen
  • chinesischer Landarbeiter
  • Oberbefehlshaber der Schweizer Armee
  • Sklavenhändler in Australien
  • Politiker in Spanien
  • Chef Deines eigenen Unternehmens
  • jemand, wie Mutter Theresa/Mahadma Ghandi/Dalai Lama, etc.
  • Undercoverpolizist in Amerika
  • Transsexueller in Thailand
  • religiöser Fanatiker in Südafrika
  • Gott
  • Autor für Kinderliteratur
  • Gründer von Stiftungen in Deutschland
  • Waisenheimleiter in Frankreich
  • Flüchtlingshelfer in Ruanda
  • Arzt in Papua-Neuguinea

Wie Du erkennen kannst, darfst und sollst Du Dir keine eigenen Grenzen stecken. Du magst vielleicht meinen, „da sind aber schon ganz schön kaputte Lebensvorstellungen dabei, so was kann ich mir niemals vorstellen, das macht man nicht“. Das mag sein, denn das steht im Gegensatz zu geläufigen Werten/Moralvorstellungen/Normen. Diese Vorstellungen sind allerdings der vorherrschenden gesellschaftlichen Meinung zuzuschreiben. Was in einem Land als politisch unkorrekt bezeichnet wird, danach kräht anderswo auf der Welt kein Hahn. Jeder Staat, religiöse Gemeinschaft, Volk, etc. hat andere Vorstellungen, was moralisch vertretbar ist und was nicht. Im Kommunismus herrschen andere „Gesetze“, als im Kapitalismus, religiöse Staaten haben andere Wertevorstellungen, als atheistisch geprägte, Demokratien zeichnen sich durch andere Normen aus, als Diktaturen. Erinnere Dich mal daran, dass jeder bekanntlich in seiner eigenen Welt lebt. Jeder hat eine andere Vorstellung von der Welt, und so ist es auch jedem freigestellt andere Werte zu vertreten. Die Gedanken sind bekanntlich frei. Wie sich das beim Weitergeben dieser Gedanken in Wort und Schrift gestaltet steht auf einem anderen Blatt. Hier muss jeder selbst entscheiden, wie viel seiner Gedanken er mit anderen teilt und ob er mit eventuellen Konsequenzen leben kann. Schauen wir uns in diesem Zusammenhang mal die „Unterhaltungsindustrie“ an. Da gibt es Autoren, deren Geschichten gespickt sind von Mord und Totschlag, von perversen (was pervers ist und was nicht, entscheidet auch wiederum jeder selbst) sexuellen Praktiken oder von Fanatikern, die im Auftrag, von welcher „höheren“ Macht auch immer, agieren. Ebenso zeichnen sich eine Vielzahl von Filmen und Büchern dadurch aus, dass sie genau diese Geschichten erzählen. Irgendwer muss daran ja Gefallen finden, oder? Also lass Dich von sogenannter Moral und Anstand hier nicht limitieren in deinen Vorstellungen. Denke, was Du denken möchtest. Außerdem hat jedes Lebensmodell seine Licht – und Schattenseiten. Pablo Escobar ging es, nachdem er verhaftet wurde, wohl immer noch weitaus besser, als dem Durchschnittsamerikaner, Grace Kelly hatte sich ihr Leben in der eingeheirateten Adelsgesellschaft von Monaco vorher wohl auch anders vorgestellt. Anders Behring Breivik hatte andere Wertevorstellungen, als Martin Luther King. Also lass Dich nicht davon (fehl-)leiten, was andere für richtig und für falsch halten.

Als nächstes erweitern wir die „normale“ Welt um die zeitliche Komponente. Möchtest Du lieber in einer anderen Epoche und eines der folgenden Leben leben:

  • Epikurer im alten Griechenland
  • Herzog im Deutschland des Mittelalters
  • Seefahrer im Zeitalter der Entdeckungen
  • Physiker im industriellen Zeitalter
  • Samurai im frühen Japan
  • Wikinger in skandinavischen Gefilden
  • Kreuzritter während der Kreuzzüge
  • Gardejäger während der napolitanischen Freiheitskriege
  • Aborigine in Australien
  • Ureinwohner in Amerika
  • Pharao im alten Ägypten
  • Feldherr unter Cäsar
  • als Urmensch während des Pleistozäns
  • unter Dinosauriern während der Kreidezeit

Auch hier gilt, wie im ersten Beispiel, Du kannst, das sein und das machen, worauf Du Lust hast. Ob Du Deine Tage als Verfechter des Guten oder als Kämpfer abseits jeder Regel verbringst, bleibt Deine Entscheidung (was ist Gut und was ist Böse?). Hier hast Du durch den zeitlichen Bestandteil noch weitaus mehr Möglichkeiten.
Vielleicht möchtest Du aber auch lieber statt in der Vergangenheit, in der Zukunft leben. Auch hier bieten sich unzählige Gestaltungsmöglichkeiten von Welten in denen Du leben kannst. In was für einer Welt wohl John Titor lebt?

  • Überlebender einer Zombieapokalypse oder eines Viruses
  • Erforscher des Weltraums
  • eine Welt ohne Geld
  • eine Welt voll Krieg, Hass und Zerstörung (Dystopie)
  • eine Welt voller Liebe, Harmonie und Geborgenheit (Utopie)
  • in einer virtuellen Realität (wobei das der nächste Schritt, dieses Gedankenexperiments wäre; Das wahrhaftige Leben in einer Welt, nach Deinen Wünschen und Vorstellungen)
  • eine Welt voller intergalaktischer Lebewesen

Nachdem wir nun die „normale“ Welt in beide zeitlichen Richtungen betrachtet haben. Wie wäre es denn mit einer Fantasiewelt und deren Bewohnern, abseits jedweder Realität. Hier finden sich in Film und Buch natürlich ebenso mannigfaltige Beispiele.

  • Zauberer
  • Ninja
  • Superheld
  • Atlanter
  • Engel oder Dämon
  • Außerirdischer
  • Tier
  • Roboter

Was hat es jetzt mit dieser Übung auf sich? Ich denke, dass unsere Fantasie in der aktuellen Welt mehr und mehr verkümmert. Wir sind umgeben von so vielen Reizen und Informationen, die tagtäglich auf uns einprasseln. Wir werden durch unsere heutige Medienlandschaft davon abgehalten uns mit unseren eigenen Hirnkapazitäten zu beschäftigen. Dabei bietet uns der kleine Rechner in unserem Kopf das beste Unterhaltungsprogramm, dass man sich vorstellen kann. Also warum nicht auch mal wieder die eigenen Synapsen zum Glühen bringen und selber für ein wenig Unterhaltung sorgen, statt sich berieseln zu lassen? Der eigenen Vorstellungskraft sind keine Grenzen gesetzt und diese hat so viel mehr Potenzial, als jeder Film oder jedes Buch. Wahrscheinlich werden Deine Gedanken zwar von bestehenden Geschichten beeinflusst sein, doch diese sind hierbei nur Mittel zum Zweck, um Deine Welt zu erschaffen. Mit der Fantasie ist es wie mit der Kreativität, sie kann nicht nicht da sein, nur verkümmern. Und da unser Gehirn auch nur ein Muskel ist, kann und soll dieser auch öfter mal trainiert werden. Eben damit die Fantasie nicht auf der Strecke bleibt. Das hat dann natürlich auch den Vorteil, dass alle anderen Gehirnaktivitäten von dieser Übung profitieren. Und wer weiß, vielleicht findest Du durch dieses Spiel auch die ein oder andere Anregung, um Dein eigenes, „wirkliches“ Leben zu verändern. Oder Du findest eine Idee/ein Konzept, auf das die Welt gewartet hat. So ziemlich alle Erfindungen unserer Welt sind auch nur der Fantasie anderer Menschen entsprungen.
Ich wünsche Dir jedenfalls viel Spaß.

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